Samstag, 24.01.2026
um 20:00 Uhr




Auf den Straßen Brasiliens, entlang der Wege Tunesiens, zwischen anderen Verkehrsteilnehmer*innen im Senegal, zwischen den Häusern Kolkatas: Klänge und Stimmen, Gesänge und Sprichwörter treffen auf den Körper, gehen durch ihn hindurch, verändern ihn, vermischen sich und treten verwandelt wieder an die Oberfläche. Was ist Identität?

Benjamin Abras ist ein multidisziplinärer Künstler, in bildender Kunst, in Poesie und in den darstellenden Künsten gleichermaßen zuhause. Im Zentrum aller Arbeiten steht der Körper, der Schwarze Körper, seine Rezeptions- und Ausdrucksfähigkeit. Nach über zwanzig Jahren Tanzerfahrung mit Residenzen und Auftritten auf vier Kontinenten verfügt Benjamin Abras über eine einzigartige Körpersprache: Afro Butoh.

Die gesammelten Klangfragmente und Stimmen lagern sich auf und in dem Körper ab. In Resonanz mit dem Erbe seines Vaters, dessen philosophischen Werkzeugen, verwandeln sie sich. Und sie verwandeln die Körpersprache, bis der Darsteller wie ein Buch zum Träger ungewöhnlicher Geschichten seiner Reisen wird. Er wird zum Knotenpunkt zahlreicher Präsenzen: Er tanzt die Stim­­men, die seine Stimme bewohnen, und erzeugt eine endlose Spirale von Erinnerungen. Er feiert die mündliche Kultur und ihre Körperlichkeit, in der beständig die Vorfahren flüstern; er beschwört die Poesie und ruft die Widerstandsfähigkeit herauf. Denn der Schwarze Körper ist weniger Ort der „festen Identität“ als Schnittpunkt für andere Möglichkeiten.

Hier, in KALUNDU, wird Benjamin Abras von Lucas Sevaux und dessen elektronischen Klanglandschaften begleitet. Im Rahmen des Festivals Black Berlin Black – Festivity wird KALUNDU erstmals in Deutschland zu sehen sein.


Foto: Pablo Bernardo

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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GASTSPIEL KALUNDU - Tanz von Benjamin Abras