Klingt wie real. Im Job Center lag dieser Flyer: „Pilotprojekt zur Lebensverbesserung, Traumverwirklichung, Selbstabschaffung“. Der Ich-Erzähler nimmt ihn mit, fragt nach, bewirbt sich und wird aufgenommen im „Haus zur Sonne“, einer Art Sanatorium, das alle Wünsche erfüllt, sofern man unterschreibt, dass man am Ende aus dem Leben scheidet. Gerade das will unser Mann unbedingt.

Er leidet an manischer Depression und hat – wie andere Insassen dieser sanften Selbstmordklinik – in seiner "Anderwelt" entsetzliche Niederlagen erlitten. Nun will er für kurze Zeit ein Rockstar sein, eine Sexorgie oder eine Reise in die Vergangenheit miterleben. Und erlebt es im künstlich induzierten Traum.

So gibt Thomas Melle auf eindringlichste, auch auf erschütternde Weise einen Eindruck davon, welch eine Pein das Leben mit Depression oder Schizophrenie sein kann. Seine literarische Verarbeitung des Stoffes gilt als brillant, die FAZ nannte das Buch „ein vertracktes Meisterwerk“. Das von der Kritik hochgelobte Buch stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2025.

Foto: Regina Schmeken

Einlass: 18:30 Uhr

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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