Inspiriert von der japanischen Praxis des Kintsugi fragt Co-Ballett-Leiterin Inma López in ihrer Choreografie
„Goldene Wunden“, dem ersten Teil dieses zweiteiligen Ballettabends, nach Individualität und dem Wert von Brüchen und Wunden. Kintsugi fügt Zerbrochenes in aufwendigen und langwierigen Prozessen wieder zusammen, ohne die Bruchstellen zu verbergen. Im Gegenteil: Sie stechen als goldene Adern hervor und machen das Unikat erst wertvoll. „Wir leben in einer Tyrannei der Perfektion“, meint die Choreografin, „aber es sind die Risse, die den Wert eines zerbrochenen Stückes ausmachen, die seine ureigene Geschichte erzählen. So sind es auch die Narben, die mich ausmachen und meinen widerstandsfähigsten Teil bilden, meine goldenen Wunden. Ich bin und wir sind die Kinder der goldenen Risse.“

Im zweiten Teil, der den Titel „Fade- Outs“ trägt, stellt der international tätige Choreograf Douglas Lee die Frage von Sichtbarem und Verborgenem in der Theaterpraxis. Was bleibt alles ungesehen und spielt doch eine Rolle? Was rückt ins Scheinwerferlicht, und was tut sich währenddessen dahinter im Dunkeln? Das Theater hat viele Ebenen – jede hat ihre Geschichte. Und auch die ist es wert, erzählt zu werden, um das Ganze zu erfahren.

Goldene Wunden
Choreografie: Inma López
Bühne: Pascale Arndtz, Inma López
Kostüme: Angelo Alberto
Musik von Adrian Berenguer u. Aa.

Fade-outs
Choreografie: Douglas Lee
Bühne: Pascale Arndtz
Kostüme: Angelo Alberto
Musik: Nicolas Sávva

Eventdaten bereitgestellt von: Reservix

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Im Verborgenem