"Kafkas Kochbuch"
Franz Kafka war bekanntermaßen kränklich und öfter mal erholungsbedürftig. 1903 verbrachte er zwei Wochen im Sanatorium von Dr. Lahmann auf dem Weißen Hirsch in Dresden, wo auch Rainer Maria Rilke und Thomas Mann schon waren.
Bei der Abreise schenkte man Kafka dort das "Hygienische Kochbuch" zum Gebrauch für ehemalige Kurgäste. Zurück in Prag ließ sich der Dichter fortan von der Köchin der Familie nach den Rezepten des Buches bekochen. Das Werk verblüfft durch „eine ins Herz unserer Gegenwart zielende Modernität“, so Eva Gritzmann und Denis Scheck, die das exquisite Opus neu herausgegeben haben. Denn es ist ein höchst einfallsreiches vegetarisches Kochbuch, und „viele Rezepte lesen sich, als hätten Yotam Ottolenghi, Alice Waters und Jamie Oliver sie gemeinsam entwickelt“.
Zu genießen sind Sauerampfersuppe, Gemüsefrikadellen, panierte Eierkuchen oder Morchelpastetchen und tausend Köstlichkeiten mehr. Auch ein Jahresspeiseplan wird offeriert. Die Herausgeber werden davon erzählen, und der Küchenchef der Bärenmühle Christian Grote hat aus dem 450 Seiten umfassenden Werk ein Vier-Gänge-Menu destilliert.
Lesedinner mit Vier-Gang-Menu, Gespräch mit den Autoren, vegetarische Genussküche
Foto: Eva Gritzmann und Denis Scheck - privat.
Einlass: 17:30 Uhr