Mit „Die Schutzbefohlenen“ stellt die Lunabühne ein Sprachkunstwerk der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek auf die Bühne und traut sich, wie es die Süddeutsche Zeitung treffend formuliert hat, einen moralischen Einspruch zu, eine theatrale Auseinandersetzung mit unseren Vorstellungen von Menschenwürde. Der wortgewaltige Text wurzelt in der ältesten überlieferten Tragödie „Die
Schutzflehenden“ des griechischen Dramatikers Aischylos und hat wie diese die aktuellen Fragen um das Asylrecht zum Thema: Welches Recht auf Schutz hat das WIR, das im Stück zu Wort kommt, gegen das SIE, das die moralische Verpflichtung fühlt, den Schutzsuchenden zu helfen und gleichzeitig die reale Verantwortung in letzter Konsequenz scheut- aus vielerlei Gründen? Zwischen Ratlosigkeit und Fassungslosigkeit ob des Wahnsinns unserer Gegenwart, ob der Brutalität und Ungerechtigkeit, aber auch der Unsicherheit und unüberschaubaren Komplexität der Realität wird aus einem Text ein Theaterstück, ein Drama, das Fragen stellt und vielleicht ein Stückchen Wahrheit findet.
„Ein bestechend scharfes, polyphones Oratorium“, schreibt Der Freitag über den
Wortstrom der literarischen Fassung, „ein Monument, eine himmelschreiende Klage von antikischer Wucht und Trauer“ Die Zeit.
Wir sind gekommen, doch wir sind gar nicht da.

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