Talk | Diskussion & warme Küche
In einer provisorischen „Küche für alle“ kocht und diskutiert Moderator Jascha Sommer mit seinen Gästinnen Elizaveta Khan (u.a. Neue Deutsche Organisation In-Haus Köln) und Thamy Pogrebinschi (Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung am Wissenschaftszentrum Berlin). Im Anschluss ist das Publikum zum Essen und Gespräch eingeladen. In Kooperation mit dem Sommerblut Kulturfestival
Teilnahme begrenzt - Ticketkauf empfohlen
Weltweit stehen Demokratien unter Druck: Populistische, autoritäre und libertäre Kräfte schwächen Institutionen und Gewaltenteilung, säen Verunsicherung und spielen Grundwerte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität gegeneinander aus. Zugehörigkeit wird verengt, Teilhabe eingeschränkt. Was also tun? Wie können widerstandsfähige, wehrhafte und gerechte Demokratien entstehen, die ein gutes Leben für alle ermöglichen? Und wer ist eigentlich „alle“? Lässt sich Demokratie lernen – und wie wird sie greifbarer? Helfen direkte Beteiligung und Bürgerräte dabei, dem Gefühl der Alternativlosigkeit zu entkommen? Und müssen wir vielleicht den eurozentrischen Blick verlassen, um neue Formen der Demokratie zu entdecken? Diese Fragen diskutieren Elizaveta Khan und Thamy Pogrebinschi mit Jascha Sommer – und dem Publikum. Zwischendurch unterbrechen die drei das Gespräch, um gemeinsam für sich und rund 40 Gäste zu kochen.
Mit unserem Gesprächsformat „Wir müssen reden“ wollen wir das Theater als Ort radikaler Imagination herausfordern und neu entwerfen. Die großen Krisen unserer Gegenwart überschlagen sich und verlangen mutige, unkonventionelle Antworten. Das Format bringt Stimmen aus verschiedenen gesellschaftlichen Feldern zu Gehör, um kontroverse Debatten zu führen, Brücken zu bauen und neue Perspektiven zu eröffnen. Der Dialog findet in einer provisorischen „Küche für alle“ im FWT statt, die zur Bühne für Begegnung und Austausch wird. Im Anschluss an das Podium lädt eine lange Tafel zum gemeinsamen Essen und zur Diskussion auf Augenhöhe.
Elizaveta Khan (sie/ihr) ist Geschäftsführerin der Neuen Deutschen Organisation und migrantischen Einrichtung Integrationshaus e.V., Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen für Soziale Arbeit, Referentin für die Themen Postkolonialismus, Desintegration, Empowerment und Intersektionalität. Beruflich in einer machtvollen Situation, als Ausländerin im Integrationsrat der Stadt Köln, geübt im Widerstand gegen Ungerechtigkeiten und für Demokratie und Solidarität.
Prof. Dr. Thamy Pogrebinschi (sie/ihr) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung und lehrt an der Berlin Graduate School of Social Sciences der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie erforscht demokratische Innovationen, Bürgerbeteiligung und die Rolle von Technologie in der Zivilgesellschaft, besonders in Lateinamerika. Mit dem LATINNO-Projekt baute sie die größte Datenbank zu demokratischen Innovationen der Region auf. 2023 erschien ihr Buch “Innovating Democracy”.