Trio Catch
Trio Catch
Martin Adámek – Klarinette | Eva Boesch – Violoncello | Sun-Young Nam – Klavier
Helmut Lachenmann
Pression 1969/2010 | Violoncello Solo – Eva Boesch
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Dal niente 1970 | Klarinette Solo – Martin Adámek
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Pression 1969/2010 (Wiederholung) | Violoncello Solo – Eva Boesch
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Allegro sostenuto (1986-1988) | Musik für Karinette, Violoncello und Klavier
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Catch! Das Publikum fangen. Die so unterschiedlichen Klangfarben von Klarinette, Violoncello und Klavier virtuos zur Entfaltung bringen und sich dabei immer wieder neu auf die Suche nach dem gemeinsamen, unverwechselbaren Klang begeben – das macht das spezielle Profil des Trio Catch aus.
Pression
Das Stück für Cello ist ebenso wie Dal niente (für Klarinette) eine Studie für erweiterten Instrumentengebrauch. Es wurde 1970 in Como aufgeführt und ist am 16. November 2025 – 55 Jahre später – erstmalig am Donnersberg zu hören. Das Werk basiert auf Lachenmanns Konzeption einer „Musique concrète instrumentale“. „Gemeint ist damit eine Musik, in welcher die Schallereignisse so gewählt und organisiert sind, dass man die Art ihrer Entstehung mindestens so wichtig nimmt wie die resultierenden akustischen Eigenschaften selbst. In diesem Sinn ist Pression ein Modell. Abgewandelt und komponiert werden hier Druckverhältnisse bei Klang-Aktionen am Cello. Der reine, „schöne volle“ Celloton ist darin also nur ein Sonderfall unter verschiedenen Möglichkeiten. [...] Das mag ein bloßes Spiel sein: Es ist auf jeden Fall ein Angebot an den Hörer, zu hören; anders zu hören und seine Hörgewohnheiten und die dahinter verborgenen ästhetischen Tabus anhand einer charakteristischen Provokation bewusst zu machen und zu überprüfen. [...] Hören heißt hier auf keinen Fall wieder: zustimmend mitvollziehen.“ (Helmut Lachenmann, 1972)
Dal niente | Für Klarinette – Solo
„Wie meine anderen Kompositionen aus dieser Zeit ist auch Dal niente kompositionstechnisch der Idee einer „Musique concrète instrumentale“ verpflichtet. Aus dem Instrument wird ein Gerät: ein charakteristisch manipulierter Filter für den charakteristisch gesteuerten Atem.“ (Helmut Lachenmann, 1980)
Allegro sostenuto | für Klarinettentrio
Die Uraufführung von Helmut Lachenmanns „Allegro sostenuto“ im Dezember 1989 in der Kölner Philharmonie wird heute im Rückblick von der musikalischen Fachwelt als eine Art Wiedergeburt der Kammermusik im ausgehenden 20. Jahrhundert bezeichnet. Das Klarinettentrio wurde in unzähligen Konzerten aufgeführt und liegt in mehreren CD-Einspielungen vor. Der renommierte Schweizer Musikwissenschaftler Jürg Stenzl sieht in dem Werk „eine Klarheit der Zeichnung mit einer klanglichen Nuancierungskunst, für die [er] außer Debussy keinen Vergleich wüsste.“
Foto Copyright: Jean Baptiste Millot
Einlass: 11:00 Uhr